Geschichte von Ahlbeck

Ahlbeck – das Kaiserbad am Aalbach

Das Ostseebad ist das südöstlichste der drei „Kaiserbäder“ an der Ostseeküste der zweitgrößten deutschen Insel, deren gesamte Fläche seit Dezember 1999 als Naturpark mit 12 speziellen Naturschutzgebieten ausgewiesen ist. Die breiten, feinen Sandstrände und das milde Reizklima mit rund 1.900 Sonnenstunden/Jahr nutzten bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Badegäste zu einem erholsamen Bade- und Kuraufenthalt in dem Seeheilbad Ahlbeck, welches sich schnell zu einem beliebten Badeort vor allem für Urlauber aus Berlin entwickelte. Als Folge des anwachsenden Badebetriebes entstanden während dieser Epoche zahlreiche herrschaftlichen Villen im Stil der Gründerzeit und der Bäderarchitektur sowie das Wahrzeichen des Ortes, die Seebrücke mit ihren vier grünen Türmchen.

Entstehung des Ortes

Der Name wird abgeleitet von der Aal-Beeke (= Aalbach), die den Gothensee über das Thurbruch zur Ostsee hin entwässert; heute verläuft der Aalbach unterirdisch in einem Rohr durch den Ort. An der früheren Mündung war eine Aalkiste zum Fang der zahlreichen Aale angebracht, diese Vorrichtung und der Bach sind in der Lubinschen Karte aus dem Jahr 1621 eingezeichnet. Etwa um 1700 wurde an der Aal-Beeke eine Getreidemühle errichtet; weitere Siedler waren Fischer und ein Teerbrenner, im Jahr 1765 hatte die kleine Gemeinschaft von Ahlbeck 18 Einwohner. Durch den Mühlenbetrieb entstand im Hinterland jedoch ein Wasserrückstau, weshalb die Mühle 1772 wieder abgerissen wurde. Die Ansiedlung weiterer Kolonisten zur Wasserregulierung und die dadurch bedingte Verbesserung der landwirtschaftlichen Verhältnisse machten aus dem Ort am Beginn des 19. Jahrhunderts ein Fischerdorf mit mehreren hundert Einwohnern.

Tourismus

Die ersten zahlenden Badegäste kamen im Jahr 1852; einen deutlichen Anstieg des Badebetriebes brachte ab 1876 die Eröffnung der Bahnlinie von Berlin, so dass die Gemeinde im Jahr 1908 die Bezeichnung „Seebad Ahlbeck“ erhielt. Bereits 1899 wurde die 280 m lange Seebrücke errichtet, die aufgrund behutsamer Renovierungen ihre historische Bausubstanz aus der Gründerzeit erhalten hat; am Beginn der Seebrücke Ahlbeck befindet sich eine öffentliche Jugendstil-Standuhr, die ein Kurgast im Jahr 1911 gestiftet hat. Durch die Sanierung des Ortskerns seit 1991 zeigt dieser heute wieder sehenswerte Bauten im Stil der klassischen Bäderarchitektur mit Balkonen, Erkern, Segmentgiebeln, Risaliten und Türmchen, besonders schöne Beispiele sehen die Besucher bei einem Spaziergang durch die Dünenstraße.

Die Kaiserbäder bilden mit ihrer langen Bädertradition den touristischen Schwerpunkt auf Usedom; insgesamt 40 Hotels in allen Kategorien warten hier auf die Besucher, die einzigen zwei 5-Sterne-Hotels befinden sind Hotels Ahlbeck. Eine gemütliche Bimmelbahn verbindet alle drei Bäder, beliebte Stationen sind die Ostsee-Therme, das Tropenhaus Bansin und die Strandkorb-Manufaktur in Heringsdorf. Ein anderes Ausflugsziel kann man zu Fuß über die deutsch-polnische Grenze erreichen – den Markt in Swinemünde.