Die Seebrücke Ahlbeck, eine Brücke auf Usedom, verfügt über Schiffsanleger und Restaurants und besteht aus einem hölzernen, weißen Gebäude mit grünen Türmchen. Vom Schiffsanleger aus können Rundfahrten unternommen werden. Das vielseitige Restaurant in einem maritimen Flair rundet das harmonische Gefüge aus Strand, Meer und Wellen ab und lädt jedes Jahr zahlreiche Touristen zum Urlaub ein.
Die Geschichte der Seebrücke ist eng mit der des Ostseebades verknüpft. Im Jahr 1882 wurde in der Nähe des Strandes eine Plattform errichtet. Die Plattform und die gegenüberliegenden Holzaufbauten dienten den Besuchern als Restaurant und Bühnenteil. 1898 wurde die Plattform durch einen Seesteg ergänzt, der 280 m in die Ostsee ragte. Die Aufbauten wurden nach 1905 an der See- und Landseite miteinander verbunden, die Plattform wurde verbreitert. 1926 wurde der Mittelteil mit Segeltuch und später mit Holz bedeckt. In den 1930-er Jahren erhielt die Plattform das heutige Antlitz. Das Bauwerk wurde oftmals restauriert, wobei verrottete Bestandteile ersetzt wurden. Doch die Seebrücke behielt bei allen Restaurierungen ihre historische Bausubstanz. Die Holzträger wurden 1970 bis 1973 durch Stahlträger ausgetauscht. 1986 wurde die Brücke saniert und steht seitdem unter Denkmalschutz. Die Seebrücke Ahlbeck wurde 1993 bis 1994 auf 280 Meter verlängert und existiert seit 1997 in der heutigen, modernen Form, nachdem sie überholt und neu gestaltet wurde.
Das Seebad Ahlbeck zählt zu den bekanntesten deutschen Ostseebädern. Die Seebrücke ist sorgfältig restauriert und das wohl am meist fotografierte Motiv der Insel. Die historische Seebrücke ist die älteste Brücke Deutschlands und eine besondere Attraktion und ein bekanntes Wahrzeichen. Im Vorbereich befinden sich einige Gaststätten. Die Ahlbecker sind sehr stolz auf ihre weltbekannte Brücke.
Seebrücken verbinden ein Stück weit Land und Wasser. Ursprünglich errichtet, um die Distanz zur nächstmöglichen Schiffsanlegestelle zu überspannen, sind diese Bauwerke heute in erster Linie beliebte Tummelplätze für Touristen. Unabhängig von Ausmaßen und Ausstattung, stellen sie meistens markante Sehenswürdigkeiten dar. So auch die in die Ostsee vor Usedom gebauten Brücken in Heringsdorf und Bansin, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide hatten mehr oder weniger bedeutende Vorgänger.
Die 1995 erbaute Heringsdorfer Seebrücke erreicht einen Rekordwert. Mit 508 Metern ist sie nicht nur die längste ihrer Art in Deutschland, sondern auch in Kontinentaleuropa. Der Steg besteht vorwiegend aus Stahl und Glas und wird von mächtigen grauen Stützpfählen getragen. Die Konstruktion ist auf einer Länge von rund 300 Metern überdacht und von transparenten, vor Seewind schützenden Seitenwänden umgeben. Am Fuß der Brücke befindet sich ein zweigeschossiger Gebäudekomplex mit zahlreichen Geschäften. Gastronomie und Shops erwarten die Besucher auch auf der Mittelplattform. Den Abschluss bildet das Seebrücken-Restaurant mit seinem auffallenden Dach in Pyramidenform.
Dagegen handelt es sich bei der Seebrücke im kleinen Schwester-Badeort Bansin um einen vergleichsweise schlichten Steg ohne Bebauung. Die Brücke führt etwa 50 Meter über den Ostseestrand und hat eine Gesamtlänge von 285 Metern. Für den Anfang der 1990-er Jahre entstandenen Neubau wurde weitgehend wetterbeständiges Holz verwendet. Mit dem Aufkommen des Badetourismus war in Bansin zur Gründerzeit ein Seesteg gebaut worden, der vorwiegend als Schiffsanleger diente. Marode und überflüssig, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen und erst nach der Wende ersetzt.
Obwohl sie keine Attraktionen wie die Heringsdorfer Brücke bietet, ist die Bansiner Seebrücke ein Anziehungspunkt für Besucher. Viele Bänke laden zum Verweilen mit grandiosem Meerblick ein. Außerdem erfüllt die Brücke ihre frühere Funktion als maritimer "Bahnhof". So bietet die Fahrgastschifffahrt "Adler" verschiedene Rundtouren auf der Ostsee sowie Verbindungen zu den anderen Seebädern auf der Insel an. Im Zugangsbereich der Brücke hat die Bansiner Tourist-Informationen ihren Standort. Sie bietet auch Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen und einen Lesesaal.
Weitaus frequentierter geht es vor und auf der Heringsdorfer Brücke zu. Schon das Vorgänger-Bauwerk, die 1893 fertiggestellte Kaiser-Wilhelm-Brücke, beherbergte einige Geschäfte und ein Restaurant. Die mit Türmchen und Kolonaden dekorierte Holzkonstruktion hatte die für damalige Verhältnisse verblüffende Länge von fast 500 Metern. Nach 1945 kaum noch genutzt, verfiel das einstige Prunkstück immer mehr. Es soll Brandstiftung gewesen sein, die das Schicksal der ersten Brücke 1958 besiegelte.
Seit 1995 präsentiert sich die 50 Meter neben der ehemaligen gebaute Seebrücke als modernes, multifunktionales Touristenzentrum. Eine Ladenpassage über zwei Etagen lädt zum Einkaufsbummel ein. Schuhe und Bekleidung renommierter Marken findet der Gast ebenso wie beispielsweise Bademode, Schmuck und Zeitschriften, maritime Souvenirs und Geschenkartikel, Früchte, Feinkost und Teespezialitäten. Das originelle Muschelmuseum lohnt einen Abstecher, und auch die 2010 umgebaute Mittelplattform wartet mittlerweile mit abwechslungsreichen Shops auf. An gastronomischen Angeboten mangelt es auch nicht. Fisch darf dabe natürlich nicht fehlen.